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Studierende frühzeitig in das Ärzteteam integrieren und an den Beruf heranführen

Studierenden wird das Fach Allgemeinmedizin trotz zunehmender Anzahl von Lehrstühlen im Studium nur unzureichend erfahrbar gemacht. Die Ausbildung im „supra-spezialisierten Zentrum Universitätsklinik“ (Eigenangaben der Universitäten) macht es den jungen, angehenden Ärzten nur schwer möglich, die Bedingungen der Primärversorgung mit ihren Notwendigkeiten und Chancen realistisch zu erleben. Blockpraktika, das Wahlfach im Praktischen Jahr und die sogenannten „Pflicht-Famulaturen“ in der Hausarztpraxis sind eine große Chance, diesen Mangel auszugleichen. Qualifizierte Angebote stellen sicher, dass Studierende in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit im Niedrigprävalenzbereich der Hausarztpraxis die wesentlichen Aufgabenbereiche und die spezifische Arbeitsweise kennen lernen. Sorgen vor der außerordentlichen Bandbreite der zu erwartenden Beratungsursachen und dem Umgang mit der Unschärfe der Symptome in diesem Bereich können so ausgeräumt und Strategien zur qualitativ hochwertigen Patientenversorgung aufgezeigt werden. Gleichzeitig besteht die Chance, den hospitierenden Studierenden aus der Großstadt die positiven Aspekte des Lebens im ländlich strukturierten Raum zu vermitteln.

Informationen an Universitäten, auf Internet-Plattformen und der Praxishomepage

Ziel ist es, das qualifizierte Angebot von Hospitationen (Blockpraktika, Famulaturen, Wahlfach im Praktischen Jahr) attraktiv und umfassend der Zielgruppe vorzustellen.

Umsetzung:

  1. Der für den Studentenkontakt verantwortliche Arzt stellt das Angebot der Praxis für Studierende nicht nur auf der Praxishomepage, sondern auch an den regionalen Universitäten (TU und LMU München, Regensburg und Erlangen) sowie auf überregionalen Plattformen (DEGAM-Famulaturbörse, Famulaturbörse des Bayerischen Hausärzteverbandes) vor und stellt eine zeitnahe Aktualisierung sicher.
  2. Die in der Praxis betreuten Studierenden verpflichten sich zur Abfassung eines Hospitationsberichtes, der auf den entsprechenden Internet-Plattformen (pj-ranking.de, famulatur-ranking.de) eingestellt wird und ein realistisches Bild von der Betreuung in der Praxis vorstellt. Zudem werden die Berichte in den jeweiligen Universitäten veröffentlicht.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die in der Praxis hospitierenden Studierenden evaluieren während ihrer Anwesenheit einmalig die vorhandene Internet-Darstellung der Praxis und machen Verbesserungsvorschläge bezüglich Informationsgehalt, Aktualität und Attraktivität. Hinweise auf weitere Möglichkeiten der Information im Netz werden überprüft.
  2. Der für den Studentenkontakt verantwortliche Arzt analysiert das Online-Angebot zusätzlich einmal jährlich zusammen mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Universität Ulm (Kompetenzzentrum E-Learning in Baden-Württemberg).
  3. Der für den Studentenkontakt verantwortliche Arzt stellt die Verbesserungsvorschläge vierteljährlich im Rahmen der Teambesprechung vor.

Einfacher Zugang zur Hospitation in der Praxis

Ziel ist es, den Studierenden den Zugang zur Hospitation durch Bereitstellung von Übernachtungsmöglichkeiten und Mobilität vor Ort zu erleichtern.

Umsetzung:

  1. Die Praxis mietet für die Unterbringung von Studierenden eine kleine Wohneinheit an, in der die Studierenden während ihrer Hospitation logieren.
  2. Die Praxis stellt den Praxis-PKW, der während der Sprechzeiten für Hausbesuche genutzt wird, den Studierenden in der sprechstundenfreien Zeit zur Verfügung.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die in der Praxis hospitierenden Studierenden evaluieren während ihrer Anwesenheit einmalig die vorhandene Übernachtungsmöglichkeit und die Option, den Praxis-PKW zu nutzen. Verbesserungsmöglichkeiten werden analysiert und nach Besprechung im Ärzteteam umgesetzt.

Freizeitgestaltung in der Region

Ziel ist es, den Studierenden durch ausgesuchte Freizeitaktivitäten die Lebensqualität (sozial, kulturell, landschaft- und wirtschaftlich) in der Region nachhaltig zu vermitteln.

Umsetzung:

  1. Der für den Studentenkontakt verantwortliche Arzt erstellt zusammen mit dem Tourismusbüro Kirchberg, der Tourist-Info Regen, dem Landratsamt Regen und dem Wirtschaftsforum Regen e.V. ein Freizeitprogramm für hospitierende Studierende. Dieses umfasst neben dem Kennenlernen sozialer Einrichtungen und bekannter Wirtschaftsbetriebe vor allem die Freizeitmöglichkeiten in der Region (u.a. Wandern, Skifahren, Kanufahren).

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die Studierenden evaluieren in der Mitte und am Ende ihrer Hospitation das vermittelte Freizeitangebot bezüglich Attraktivität und Umsetzbarkeit. Verbesserungsvorschläge werden nach Möglichkeit umgesetzt. Die Evaluation wird auf der Praxishomepage veröffentlicht.
  2. Die Evaluation wird zeitnah, mindestens jedoch einmal jährlich mit dem Tourismusbüro Kirchberg, der Tourist-Info Regen, dem Landratsamt und dem Wirtschaftsforum besprochen und Verbesserungen umgesetzt.

Einbindung der Studierenden in die gesamte medizinische ärztliche Versorgung in der Region

Ziel ist es, den Studierenden konkret zu vermitteln, dass das medizinische Netzwerk in der Region die Arbeit von Hausärzten kompetent unterstützt.

Umsetzung:

  1. Der für den Studentenkontakt verantwortliche Arzt erstellt mit den Studierenden einen Plan, in welchen Bereichen der medizinischen Versorgung eine Kurzhospitation die Ausbildung in der Praxis sinnvoll unterstützen kann. Je nach Dauer der Hospitation und Ausbildungsstand werden wichtige Bereiche vermittelt (ambulante Altenpflege, ambulante Chirurgie, Sonografie-Abteilung des Kreiskrankenhauses).
  2. Der für den Studentenkontakt verantwortliche Arzt pflegt ein aktuelles Netzwerk von Hospitationsplätzen.

Dokumentation und Evaluation:

Einbindung der Studierenden in die sozialen Strukturen der Region

  1. Die Studierenden evaluieren in der Mitte und am Ende ihrer Hospitation die vermittelten Kurzhospitationen bezüglich Lernerfolg und Umsetzbarkeit. Verbesserungsvorschläge werden nach Möglichkeit umgesetzt. 2.Die Evaluation wird zeitnah, mindestens jedoch einmal jährlich mit den beteiligten medizinischen Einrichtungen besprochen und Verbesserungen umgesetzt.

Ziel ist es, soziale Strukturen in der Gemeinde, im Freizeitsport oder der Kultur aktiv zu nutzen, um die jungen Kollegen in die soziale Struktur der Region einzuführen und zu integrieren.

Umsetzung:

  1. Für jeden Studierenden und Arzt in Weiterbildung gibt es einen Verantwortlichen (Paten), der nicht nur für die fachliche Ausbildung, sondern auch für die soziale Integration im Team und in der Region verantwortlich ist. In persönlichen Gesprächen eruiert er die jeweiligen Interessen und sucht nach Wegen, diese im Sozialgefüge der Region zu platzieren (Interesse für die Jagd, Musizieren, Sport).

Dokumentation und Evaluation:

  1. In regelmäßigen Gesprächen zwischen Paten und Studierenden und Ärzten in Weiterbildung wird auch die soziale Integration in der Region bewertet. Anhand dieser Gespräche können weitere Interessen erkannt und durch die Vermittlung entsprechender Angebote bedient werden.