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Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Generationen

Nach der „Lernpyramide nach Miller (1990)“ wird der größte Lernerfolg erzielt, wenn der gelernte Gegenstand Dritten gelehrt wird. Dieses System wird genutzt, um innerhalb von Gruppen mit unterschiedlichem Ausbildungsstand Sach-Themen kompetent und wirksam zu lehren und zu lernen. Dies ist in einem generationenübergreifenden Team sehr gut möglich. Notwendig sind unterschiedliche Formate, die den jeweiligen Lerninhalten optimal Rechnung tragen. Die gleichzeitige Funktion als Lehrende und Lernende optimiert die Adhärenz innerhalb des Fort- und Weiterbildungsprojektes.

Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für die Ausbildung von Studierenden, jungen und erfahrenen Ärzten in der Praxis.

Ziel ist es, allen Mitgliedern des Ärzteteams ein, ihrem Wissens- und Ausbildungsstand adäquates Konzept zur individuellen Fortbildung anbieten zu können.

Umsetzung:

  1. Gemeinsam mit allen beteiligten Arztgruppen wird unter Anleitung (ProLehre, TU München und den Verantwortlichen für Studentenausbildung und das Wissensmanagement) ein Gesamtkonzept erarbeitet, das allen Beteiligten entsprechend ihrem Ausbildungsstand und ihrer beruflichen Erfahrung die Möglichkeit gibt, durch Lernen und Lehren Wissen und Fertigkeiten zu erwerben und zu festigen. Die sich daraus ergebenden individuellen Ziele werden in einem persönlichen Fortbildungs- und Lehrplan dokumentiert.
  2. Die individuellen Pläne werden durch ProLehre und den Verantwortlichen für das Wissensmanagement in ein Gesamtkonzept für die Praxis gebracht.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Der persönliche Lehr- und Fortbildungsplan wird vom einzelnen Arzt kontinuierlich überprüft und die vereinbarten Ziele zeitnah umgesetzt.
  2. Der persönliche Lehr- und Fortbildungsplan wird vierteljährlich mit den Verantwortlichen besprochen. Verbesserungsvorschläge werden nach Möglichkeit umgesetzt. Der persönliche Plan wird zudem jährlich mit ProLehre analysiert (Umsetzbarkeit, Optimierbarkeit, Didaktik).
  3. ProLehre erstellt jährlich einen Bericht über den aktuellen Stand und die Verbesserungsmöglichkeiten, der auf der Homepage veröffentlicht wird.

Thematische Fortbildungsreihen konzipieren und umsetzen.

Ziel ist es, mit allen Mitgliedern des Ärzteteams thematische Schwerpunkte zu erarbeiten, die einerseits den Wissenstransfer aus Leitlinien und neuer Forschung, andererseits die langjährige ärztliche Berufserfahrung beinhalten.

Umsetzung:

  1. Der Verantwortliche für das Wissensmanagement und der Arzt, der den jeweiligen Schwerpunkt betreut, erstellen mit Unterstützung von ProLehre ein Fortbildungskonzept. In dieses werden, je nach Ausbildungsstand und Interesse, die Mitglieder des ärztlichen Teams eingebunden.
  2. Die einzelnen Ärzte werden bei Bedarf didaktisch von ProLehre betreut.
  3. Die Fortbildungsreihe wird im Rahmen der regelmäßigen Teamfortbildungen durchgeführt. Eine Skype-Online-Übertragung stellt sicher, dass alle Teammitglieder an der Fortbildung teilnehmen können.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Umsetzung und Durchführung der Fortbildungsreihe werden zeitnah mit ProLehre analysiert und Verbesserungen umgesetzt.
  2. Materialien der Fortbildung (Skripte, Ergebnisprotokolle) werden auf der Homepage veröffentlicht.
  3. Pro-TUM-Lehre erstellt eine Rückmeldung an den Verantwortlichen für das Wissensmanagement. Dies wird im Ärzteteam besprochen und ebenfalls auf der Homepage veröffentlicht.

Curriculare Ausbildung der Ärzte je nach Ausbildungsstand

Ziel ist es, alle ärztlichen Mitarbeiter nach ihren Bedürfnissen zu fördern. Ein Curriculum stellt, angepasst an den Ausbildungsstand und die Lebenserfahrung, eine kontinuierliche persönliche Fortbildung sicher, die externe Vorgaben und persönliche Vorlieben berücksichtigt.

Umsetzung:

  1. Der Verantwortliche für das Wissensmanagement bespricht mit jedem ärztlichen Mitarbeiter die Möglichkeiten eines persönlichen Curriculums. Ärzte in Weiterbildung werden dies analog zu den Vorgaben der Landesärztekammer erstellen und um persönliche Präferenzen ergänzen. Das Curriculum kann dabei mehrere Jahre umfassen. Jedes der Ziele wird zeitlich terminiert, um das zeitnahe Erreichen überprüfen zu können. Erfahrene Ärzte werden individuelle Ziele benennen (Leitlinienrecherche, Update von medizinischem Wissen). Diese curricular festgelegten Ziele werden mit dem individuellen Lehr- und Fortbildungsplan synchronisiert.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Das individuell erstellte Curriculum wird anhand der vordefinierten Zeitpunkte von beteiligtem Arzt und Verantwortlichem für das Wissensmanagement überprüft. Bei Verzögerungen werden Ressourcen zur raschen Umsetzung zur Verfügung gestellt.
  2. Der Verantwortliche für das Wissensmanagement erstellt einmal jährlich einen Bericht für das Praxisteam über die Umsetzung der curricularen Weiterbildung. Dieser wird in der Teambesprechung gemeinsam analysiert.

Thementage für Studierende und ärztliches Team

Ziel ist es, alle ärztlichen Mitarbeiter und die betreuten Studierenden gemeinsam zu einem Thema umfassend fortzubilden.

Umsetzung:

  1. Der Arzt mit einem entsprechenden Schwerpunkt und der Verantwortliche für das Wissensmanagement konzipieren mit Hilfe von ProLehre eine ganztägige Fortbildung. Das betreffende Thema wird so gestaltet, dass sowohl Studierende als auch jüngere und ältere Ärzte als Referenten eingesetzt werden können und gleichzeitig alle von den einzelnen Referaten profitieren. So können beim Thema Diabetes die Studierenden die Biochemie und Pharmakologie aus ihren Vorlesungen kompetent vortragen, während ältere Ärzte über die ärztliche Haltung bei der langjährigen Führung von Diabetikern berichten können.
  2. Zusätzlich werden externe Experten eingeladen, wenn die Mitglieder des Teams ein Teilgebiet nicht kompetent vermitteln können. Die externen Referenten werden in das Konzept des gegenseitigen Lernen und Lehrens eingebunden.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die Thementage werden durch die beteiligten Ärzte, eventuell eingeladene Referenten und ProLehre evaluiert. Das Ergebnis fliesst in die Planung des nächsten Thementages ein.
  2. Vortragsskripten und Ergebnisprotokolle werden online auf der Homepage veröffentlicht.

Kleingruppenarbeit im Praxisalltag

Ziel ist es, in der täglichen Patientenbetreuung einen bestmöglichen Lernerfolg durch Fallpräsentation, Diskussion über das Vorgehen und Supervision durch Erfahrene zu gewährleisten.

Umsetzung:

  1. In der täglichen Praxisarbeit werden morgens Ärzteteams mit unterschiedlichem Ausbildungsstand gebildet. Die weniger Erfahrenen stellen dabei „ihre Patienten“ fortlaufend (Studierende) oder bei Bedarf (jüngere Ärzte) den jeweils erfahreneren Ärzten vor. Regelmäßig wird die Arbeitsweise gegenseitig supervisiert und in einem wertschätzenden Feedback nach der Patientenbehandlung besprochen. Die Ärzteteams wechseln aufgrund des variablen Arbeitszeitmanagements häufig, was dem Lernerfolg zuträglich ist.
  2. Am Sprechstundenende werden die Verbesserungsmöglichkeiten festgehalten. Diese werden vom betroffenen Studierenden oder Arzt entweder zeitnah oder im Rahmen des individuellen Fortbildungsplans umgesetzt.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Jedes Ärzteteam hält am Sprechstundenende mögliche Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Kleingruppenarbeit fest. Diese werden mit dem Verantwortlichen für das Wissensmanagement zeitnah besprochen. Dieser sammelt die Vorschläge der einzelnen Gruppen, stellt sie im Ärzteteam vor und setzt sie in Zusammenarbeit mit ProLehre um.
  2. Wesentliche Kernpunkte des Konzeptes sowie sinnvolle Verbesserungsvorschläge werden einmal jährlich online gestellt.

Fallpräsentation im Team

Ziel ist es, durch die Darstellung eines Patientenfalles im Team das Wissen aller beteiligten Ärzte zusammenzutragen und den Vortragenden entweder zu bestärken oder ihm konstruktive Hilfestellungen zu geben.

Umsetzung:

  1. Studierende und Ärzte in Weiterbildung sind verpflichtet, einzelne Patienten bei der wöchentlichen Teamsitzung vorzustellen und zu diskutieren. Hierfür ist ein entsprechendes Zeitbudget vorgesehen. Die anwesenden Ärzte diskutieren gemeinsam mit dem Referenten den Fall. So können der Lernfortschritt oder mögliche Optimierungsmöglichkeiten in den individuellen medizinischen Fähigkeiten erkannt werden.
  2. Jeder Patientenfall wird wie im „Mentorat“ (s.o.) dokumentiert und weiter bearbeitet.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Jede Patientenvorstellung wird protokolliert. Der Lernfortschritt und die Verbesserungsvorschläge werden festgehalten. Letztere werden in das Curriculum und den individuellen Fortbildungsplan implementiert.

Freistellung für Fortbildungen und Hospitation außerhalb der Praxis.

Ziel ist es, allen ärztlichen Mitarbeitern durch externe Fortbildungen einen Zuwachs an Wissen und Fertigkeiten zu ermöglichen. Durch nachfolgende interne Fortbildungen wird dieses Wissen allen Mitgliedern im Team zur Verfügung gestellt.

Umsetzung:

  1. Studierende, Ärzte in Weiterbildung und Fachärzte im Team nehmen anhand ihres Fortbildungskalenders an externen Veranstaltungen teil oder hospitieren in ambulanten oder stationären Einrichtungen. Hier für werden sie im Rahmen von Fortbildungstagen freigestellt.
  2. Die Ergebnisse der Fortbildungen und Hospitationen werden schriftlich festgehalten und allen ärztlichen Teammitgliedern zur Verfügung gestellt. Im Rahmen einer kurzen Präsentation werden die Ergebnisse in der nächsten Teamsitzung vorgestellt.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Protokolle der externen Fortbildungen und Hospitationen sowie die Diskussionsergebnisse aus der Teamsitzung werden online eingestellt.
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Eindrücke unserer Arbeit